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Wissenswertes über Arrachera
Warum
entstand Arrachera:
Mexiko
ist ein Land mit sehr hohen Temperaturen. Bis ins 19. Jahrhundert gab es noch
keine Kühlhäuser oder Kühlschränke.
Poulets
werden in heissen Ländern immer kurz nach der Schlachtung verarbeitet und
gebraten.
Schlachtfrisches ist zart, doch durch das eintreten der
Totenstarre wird das Fleisch zäh – vor allem durch das die Muskelfasern
umschliessende Bindegewebe. Erst nach dem Abhängen über je nach Fleischart
einige Tage bis zu zwei Wochen wird es mürbe, verursacht durch im Fleisch
enthaltene Enzyme (Autolyse) und bakterielle Stoffwechselprodukte, vor allem
Milchsäure, die das Bindegewebe teilweise zu Gelatine umwandeln. Marinieren
über Stunden oder Tage lockert ebenfalls durch Säure das Gewebe.
Fleischzartmacher enthalten dagegen wesentlich schneller wirksame Enzyme, die
das Bindegewebe durch Proteolyse auflösen – ein Vorgang, der ähnlich auch bei
der Verdauung stattfindet. Sie werden daher zur Verkürzung des Abhängens
eingesetzt.
Bei den Indios wurde traditionell der Saft von Papayas
und Ananas für die Zubereitung von Fleischgerichten verwendet.
Metzgerei
in Caracuaro, Mexiko. Das Fleisch wird bei 30 Grad im Schatten ungekühlt
gelagert.
In
Mexiko werden Entrecôte und Filets nur dünn geschnitten verkauft und vor dem
Grillieren geklopft, damit die Faserhaut aufgeschlagen wird und die Kleinstfasern
(Miofibrille) freigelegt werden und das Fleisch damit zarter wird. Bei dünn
geschnittenem Fleisch ist der Erfolg grösser.
Die
Indianer legten das Büffelfleisch unter den Pferdesattel, beim Reiten wurde es
dann immer massiert bis die Faserhaut aufgebrochen wurde und die Kleinstfasern
freigelegt waren.
Im Norden Europas und im Norden Amerika
Vor der Erfindung der Kältemaschine 1876 durch Carl von
Linde war man für die Lagerung von Fleisch auf natürliche niedrige Temperaturen
angewiesen. Dazu schnitt man im Winter aus gefrorenen Gewässern Eisklötze aus
und lagerte diese in Höhlen und tiefen Kellern (Eiskeller) ein. Dieses wurde
dann zur Kühlung verwendet, wenn die Umgebungstemperaturen zu hoch waren.
Die Kälteerzeugung durch Abpumpen von Luft aus einem halb
mit Diethylether (Diethylether lässt sich aus Ethanol und konzentrierter
Schwefelsäure unter Wasserabspaltung herstellen) gefüllten Glaskolben wurde bereits
Mitte des 18. Jahrhunderts entdeckt, war aber noch ohne echten Nutzen.
Die erste
funktionierende Kältemaschine der Welt wurde 1845 von dem amerikanischen Arzt John
Gorrie in Florida gebaut,
Gorries Maschine, die das umgekehrte Prinzip des
Stirlingmotors
(Der Stirlingmotor, auch Heissgasmotor genannt, ist eine
Wärmekraftmaschine)
nutzte,
diente zur Eiserzeugung und zugleich zur Raumkühlung (Klimaanlage). Ein
Prototyp wurde gebaut. Die Maschine war aber ein finanzieller Misserfolg
(Patentanmeldung, 6. Mai 1851). Gorrie starb einige Jahre später verarmt und
verlacht. Erst in den 1870er Jahren wurden Kältemaschinen wirtschaftlich.
Fleischlagerung
Durch
die Kühlung konnten wir Fleisch lagern und erhielten zartes Fleisch.
Durch
die Lagerung bildet sich die Postmortale Glykogenolyse (Synonym: Glykogen Abbau, versteht man den physiologischen Abbau von
Glykogen zu Glucose-1-phosphat), das Fleisch bekommt einen süsslichen
Geschmack.
Von Mexikanern und allen
Menschen aus Tropischen Ländern hören wir immer wieder, dass unser Fleisch
stinkt.
Aber auch die Mexikaner suchten immer nach einem zarten
Stück Fleisch und fanden es im Liestenfleisch (Das Zwerchfell
ist eine Muskel-Sehnen-Platte, welche die Brust- und die Bauchhöhle voneinander
trennt. Es hat eine kuppelförmige Gestalt und ist der wichtigste Atemmuskel.
Die Muskelkontraktion des Zwerchfells führt zu einer Einatmung (Inspiration).
Der Name
„Zwerchfell“ leitet sich vom veralteten deutschen Wort zwerch („quer“) ab. Der Bestandteil „Fell“ stammt von germanisch
*fel für „Haut“
Der muskulöse Anteil des Zwerchfells wird nach dem
Ursprung in drei Anteile untergliedert: Lenden-, Brustbein- und Rippenteil.
Alle drei Anteile enden in einer gemeinsamen Sehnenplatte.
Der Muskel vom Liestenfleisch
hat keine ausgeprägte Faserhaut und ist daher immer zart. Es macht auch kein
grosser Unterschied ob das Fleisch vom Kalb, Rind oder der Kuh stammt.
Geschmacklich fehlt dem Fleisch
das süsse vom Glykogen.
Durch die fehlende Süsse ist auch der Geschmack
minim anders.
Daher suchen die Mexikaner dieses Fleisch, dieser Gout
bedeutet Heimat.
Einem Schweizer im Ausland bringen Sie am besten
einen Cervelat mit, er sucht diesen Gout und sein Herz fühlt Heimat.
Wir in der Schweiz haben vor
Jahren das Fleisch wie Gnagi gesalzen, gekocht und nachher gezupft, so
brauchten wir es im Aufschnitt als Einlage
(Erinnerung an meine Lehrzeit). Die Arbeit ist sehr Zeitaufwendig, daher wird
sie heute nicht mehr gemacht.
Heute
landet das Fleisch in der Wurst(Nachteil dunklere Farbe) oder in der Tiernahrung als Frischfleisch.
In
Frankreich kennt man das Stück als „Onglet de Boeuf“ ein Rindsteak
Das
Fleisch hat kein Fett, nur die sehr zähe Haut muss entfernt werden.
Zum
grillieren reicht Pfeffer und Salz nach dem Grillieren dünn aufschneiden, dann
zusammen mit den mexikanischen Saucen in die Tacos füllen, oder auch einfach
auf dem Teller mit den Saucen servieren.
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© Suuretaler Metzgli |